Sonntag, November 05, 2006

diesen blog braucht die welt!

Nachdem mich der werte Herr Kollege Genzel des öfteren nervt, indem er mich darauf hinweist, dass neben dem Literaturhaus der Zukunft auch noch ein anderer Blog von mir existiert - nämlich dieser hier -, und nachdem ich nun schon mal dabei bin, meiner inneren Uhr die Batterien aufzuladen, sitze ich hiermit hier und - "et voila!" - ich schreibe, also bin ich!

Dem Kampf mit meinem Editor entfliehe ich wie immer, indem ich einfach etwas schreibe, das ohnehin ziemlich egal ist, also und damit ergo auch nicht überarbeitet werden will und schon gar nicht muss. An dieser Stelle wäre ein Titel schön, etwa so:



Gedenken der jüngsten Vergangenheit

Es ist ja einiges geschehen in den letzten Monaten, das ob seiner mich immer wieder in die Verzweiflung treibenden Eingenschaften nicht in Vergessenheit geraten und daher festgehalten werden sollte.
Als ich im Juni einen Anruf bekam, der mir für meine Dienste als verantwortungsvolles, wenn auch immer wieder mal als minder ernst genommenes Glied der Filmproduktionskette Geld versprach, nahm ich das Angebot an, ohne recht auf den Inhalt des Projektes zu achten, für das meine Fahrkünste gebraucht würden. Und war es auch eine eher minder spannende Geschichte, in der ein armer Pferdezüchter mit riesigem Hof sein Leben fristen musste, so ist in unserer Welt das Einkommen eines Menschen doch wichtig genug, um ihn zumindest zeitweise und relativ glücklich zu machen.
Daran anschließend kam eine Zeit, die man als simultanen Hoch- und Tiefpunkt einer Karriere bezeichnen kann. Ende Juli bis Anfang September schleppte sich mein Selbst, begleitet von treuen Weggefährten, durch eine vermeintliche Kinofilmproduktion, deren Titel sich schon sehr bald als Programm heraus stellte. Für eine Aufwandsentschädigung, die ich als kleiner Produktionsfahrer nicht einmal als Untergrenze für ein Wochengehalt annehmen würde, durfte ich sechs Wochen dafür umso härter arbeiten. Ursprünglich allein als Regieassistent engagiert, wuchs mein Arbeitsbereich in dieser Zeit zusehends. Aufgrund der Abwesenheit eines Produktionsleiters, sowie des Nichtvorhandenseins einer Ausstattung und der zwar wahrscheinlich geleisteten, aber fast ausschließlich mentalen Vorbereitung seitens des Produzenten Schrägstrich Regisseurs Schrägstrich Drehbuchautors, durfte ich mich - gemeinsam mit meinem werten Herrn Kollegen Genzel von der Aufnahmeleitung - um ein paar Detail mehr kümmern, als bei meinem Job ursprünglich vorgesehen war. Nun ja, viel Arbeit, viele kaputte Nerven, dafür aber auch letztendlich die Bestätigung meines eigenen Könnens. Das alleine ist doch etwas wert, nicht?
Im September, nach Beendigung des Projekts U., wollte ich eigentlich auf Urlaub fliegen, doch nachdem ich für besagtes Projekt zwei bezahlte Jobs absagen hatte müssen, konnte ich einem erneuten Job, der hereingeschneit kam, nicht absagen. Nach ein paar Tagen Faulenzen tourte ich also mit einer Gruppe Japaner durch Europa (Salzburg, Passau, Prag), um wieder etwas Geld in meine Kasse zu bekommen. Und da in der Werbung 16-Stundentage bekanntlich nichts Besonderes sind und Japaner darüber hinaus noch wirklich ALLES außer Duschen und Scheißen gemeinsam mit ihrer Firma machen, war ich nach zehn Tagen zwar um ein paar Euro wohlhabender, aber auch wieder dementsprechend müde und urlaubsreif.
Doch nein, ein weiterer Anruf, und schon war ich mitten in einer laufenden Produktion, diesmal als Setassi. Klingt nach Abstieg, ist es auch. Zumal in dieser laufenden Produktion wohl ein halbes Duzend Personen ausgewechselt wurden, aus den verschiedensten Gründen, und es ziemlich schwierig war, sich als Fußabstreifer vom Dienst Respekt zu verschaffen. Das ist zwar irgendwann dann mal tatsächlich geglückt - nach dem Rauswurf des Set-AL durfte ich zumindest inoffiziell für die letzten Tage diese Position für gleichbleibendes Gehalt ausfüllen -, hat in Bezug auf mittlerweile chronischen Schlafmangel und den Frust, eigene Projekte wirklich überhaupt nicht forwärts zu bekommen, so gut wie nichts geholfen.

Aber auch das ist nun vorüber, und schon sitze ich wieder zu Hause vor meinem geliebten Computer und versuche, die Zeit möglichst ineffektiv zu töten. Aber hey - wozu gibts denn Blogs?!

1 Kommentar:

  1. Hasi bloggt wieder! Jubel! Böllerschüsse! Et cetera.

    Was das Projekt "U" angeht - auch ich habe in meinem Blog ja schon gelindes Unwohlsein diesbezüglich ausgedrückt - habe ich diese Erfahrung in der Schublade "never again" abgelegt. Lieber kellnern oder Computerräume hüten, als noch einmal so tief in die Abgründe steirischen Schmalspurfilmens zu blicken.

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