Ein kapitales "HOCH!" auf Herrn Genzels erfolgreiche Premiere! Freitag, ein Abend, der in Erinnerung bleiben wird. Gratulation zum (endlich) fertigen Machwerk! (Ich darf ja nix sagen, meine Filme brauchen mindestens so lange, um überhaupt erst einmal ausgedacht zu werden..)
Aufgrund der ganz besonderen Umstände, in denen ich mich nun schon seit geraumer Zeit bewege, liegt mir vor allem der Titel des eben premierten (ist das ein Wort?) Films abgelöst vom Inhalt durchaus im Magen. Denn obgleich sich permanente Arbeitswut einstellen mag, die Unfähigkeit dann tatsächlich zu Arbeiten - im aktuellen Fall würde das bedeuten, szenenweise ein Drehbuch auf Papier zu bannen - dieses aktive Nicht-Arbeiten macht mich fertig, und trotz viel Schlafs: schlaflos. (ist mir übrigens egal, wenn die hier gebauten sätze wenig deutsch klingen oder falsch sind. ich schreibe schließlich nur!)
Die Wende nach dem Ende:
So war ich zwar von der Premiere und der Feier durchaus angetan, konnte mich aber der mir ohnehin immer anhaftenden Melancholie nicht wirksam erwehren, die mir immerzu flüsterte: "Du solltest mal wieder...", "Du kannst nicht...", "Du bist nicht...", "Du schaffst nicht..." und dergleichen. Die selbe Leier wie immer.
Nun, der sich über mehrere Lokale erstreckende Premierenumtrunk war dann doch nicht so schlecht, dass ich heimgegangen wäre, und so landete ich schließlich doch noch - was sich während des gesamten Abends bisher nicht ergeben hatte - an der Seite meines Regisseurs. Und - was soll ich sagen - der Mann hat Ahnung.
Ich bin durch ein sehr aufschlussreiches, mitunter auch ein wenig schmerzhaftes Gespräch einer Sache etwas näher gekommen, die mich, das fühle ich, ein ganzes Stück vorwärts bringt: meiner Selbstdefinition auf künstlerisch-beruflichem Gebiet.
Ich will jetzt nicht den vollen Weg zu meiner Erkenntnis beschreiben, aber das Ergebnis soll doch festgehalten werden, und zwar in Form einer kleinen Gegenüberstellung mit dem Kollegen Genzel.
Vorbild: (es gibt zwar mehr als eines, dieses aber ist hierfür definitionsbedingend)
C.G.: Stephen Spielberg - Geschichtenerzähler.
C.H.: Ridely Scott - Weltenschöpfer.
Der Unterschied liegt im Schwerpunkt, denn natürlich erzählt Scott auch Geschichten, und Spielbergs Filme spielen letztlich auch immer in Phantasiewelten, aber die Herangehensweise an eine Story ist grundverschieden. Wo Spielberg von den Figuren ausgeht, die er dann in eine Welt setzt, in der sie leben und agieren sollen, baut Scott erst eine Welt, in die er dann seine Figuren einsetzt! Das herausgefunden zu haben erleichtert mich ungemein! Denn es widerspricht im Ansatz bereits den meisten Drehbuchschulen, mit denen man sich als angehender Schreiberling auseinandersetzen muss. Und es zeigt mir, dass ich nicht völlig auf dem Holzweg bin, wenn ich von Welten träume, ohne breits eine Geschichte darin zu haben, sondern dass ich genau das tun darf: Welten erträumen. Und wenn dann die Figuren kommen, sollen sie tun, was sie wollen! Wenn die Welt erst einmal steht, was soll dann noch groß schief gehen?
Ich bin wahrlich, wirklich und echt erleichtert. Danke nochmal!
Eine weitere Frage, die Chris mir stellte, möchte ich klären, wenn ich mich durch den nächsten Selbstanalysekuchen in die nächste Schicht des Schlaraffenlandes gefressen habe:
Warum will ich tun, was ich tun will?
Montag, November 13, 2006
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Vielen Dank für die Blumen, und die reich derselben schmückenden Worte.
AntwortenLöschenTief im Inneren des Kuchens wartet vielleicht doch noch das Mörderskript. Sofort in mein Büro.