Mittwoch, Februar 17, 2010

Regen, genial!

Es ist erst eine halbe Stunde her, dass ich aus dem Bett gestiegen bin, und schon habe ich etwas gelernt! Seit über fünf Jahren lektoriere ich nun schon Drehbücher, schreibe selbst, kenne mich, ohne anzugeben, ganz gut aus mit der Materie.

Doch heute ist mir ein Knopf aufgegangen, Dank Herrn William C. Martell, seines Zeichens Hollywoodautor für B-Movie Actionfilme, dessen Scriptwriting Tips ich seit einiger Zeit verfolge, und gleichermaßen Dank Herrn Kollegen Christian Genzel, der mich auf dessen Blogseite überhaupt erst gebracht hat.

Es geht um Konflikt. Soviel ist klar. Ein Film lebt davon, dass es einen Helden gibt, der etwas erreichen will, und was ihm dabei im Wege steht, ist der Konflikt, der das Ganze dramatisch macht.

Nach der Lektüre vielleicht duzender Drehbuchanalyse- und -schreibanleitungen (schreibt man das so?!?) war ich immer der Meinung, Konflikt entstehe durch das Aufeinandertreffen von Charakteren. Das ist schließlich auch die landläufige Auffassung des Wortes Konflikt - es geht dabei scheinbar immer um Menschen, ob im Krieg oder unter Nachbarn.

In Martells watscheneinfachem Beispiel für Konflikt, kommt nun aber nur eine einzige Person vor, eine Offenbarung für mich! Ich oute mich jetzt wahrscheinlich als ignoranter Hinterwäldler, weil das wohl jeder ohnehin schon längst weiß, was mir erst jetzt klar wurde:

Es braucht keine Personen, um Konflikt entstehen zu lassen.
Es genügen widrige Umstände. ("Ahh, jaja, eh klar, natürlich..")

Hier kurz zusammen gefasst das Beispiel aus den Script Tips, weil´s so schön einfach ist:
1. Ein schöner Tag im Freien, die lieben Vöglein singen neben der leeren Landstraße. Ein Typ wechselt einen Autoreifen am Straßenrand. Als er fertig ist, steigt er ein und fährt weg.
2. Es gießt in Strömen, dichter LKW-Verkehr donnert über die Autobahn, die Sicht ist gleich Null. Ein Typ wechselt einen Autoreifen am Straßenrand. Als er fertig ist, steigt er ein und fährt weg.

Allein die Rahmenbedingungen zu verändern erzeugt Spannung und Konflikt. Denn dramatischer Konflikt ist nicht an Menschen gebunden, er entsteht allein durch Widerstände, die es dem Helden schwerer machen, sein Ziel zu erreichen. Heureka!

4 Kommentare:

  1. Click gefälligst auf einen der lustigen Buttons unter dem Artikel, wenn du schon meinen Text für deinen Kommentar kopierst..

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  2. Die verstehe ich nicht, und wenn ich was nicht verstehe, dann gehe ich erstmal in mich und starte ein neues Projekt, bevor ich irgendwie wild in der Gegend rumklicke.

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  3. Hmpf, dabei sind sie so schön nichtssagend.. Du bist gemein.

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